Lämmer mit Startschwierigkeiten

Alles über Krankheiten, Verletzungen, Parasiten und Problemen rund um die Geburt.
Antworten
Priska
Beiträge: 25
Registriert: Freitag 8. Oktober 2004, 21:10

Lämmer mit Startschwierigkeiten

Beitrag von Priska »

Hallo!

Ich habe schon wieder eine Frage: Was macht ihr mit schwächlichen Lämmern?

Unsere beiden, die am Sonntag zur Welt gekommen sind (mit Hilfe des Tierarztes, die Mutter hatte kaum Wehen, und es ging nicht recht vorwärts, das erste Lamm war auch recht gross) wollten einfach nicht recht saugen, obwohl die Mutter viel Milch hatte und ein gäbiges Euter, und auch die Schoppenflasche fand keinen Anklang.
Wir haben dann schon 24 h nach der Geburt den Tierarzt zur Hilfe geholt, weil wir nicht fertig brachten, den Kleinen Milch einzugeben, und sie haben dann eine Infusion bekommen. Das hat sie auf die Beine gebracht: Sie standen sofort häufiger, und fangen nun auch an, Gewicht zuzulegen.

Was macht ihr in solchen Fällen?

Gruss
Priska
Benutzeravatar
Christian
Beiträge: 113
Registriert: Mittwoch 18. August 2004, 16:25
Wohnort: St. Gallen

Schwache Lämmer

Beitrag von Christian »

Hallo Priska

Aus züchterischer Sicht, wenn man widerstandsfähige Robustrassen züchten möchte, würde ich schwächliche Lämmer eher nicht für die Zucht nachnehmen, v.a. wenn sie nicht einmal einen Saugwillen haben. Diese überlass ich in der Regel der Natur, da mir das Aufpäppeln (nur für die Mast) zu viel Aufwand gibt. Es gibt jedoch kleine Lämmer, die kaum stehen können, jedoch trotzdem eine hohe Vitalität (und Saugwillen) haben. Dort versuchen wir schon eher, etwas aufzupäppeln. Das Ganze hängt natürlich vor allem mit der verfügbaren Arbeitskapazität und evtl. der Zahlungsbereitschaft für tierärztliche Aufwendungen zusammen, ob jemand den Aufwand betreiben will oder nicht. Je grösser der Bestand ist, desto weniger hat man Zeit für solche Intensivbetreuungen.

Gruss Christian
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Priska
Im Fachhandel gibt es Lammretter, das ist eine kleine Flasche mit einem Blastikschlauch. Bei Lämmern, welche nach einiger Zeit nach der Geburt noch keine Milch getrunken haben, kann man Muttermilch (Kolostrum) direkt in den Magen geben. Der Vorteil ist, dass bei korrekter Handhabung die Milch dort hin gelangt wo sie hin soll und nicht in die Atemwege oder sonst wo hinläuft, was bei einem Schoppen oder einer grossen Spritze oft passiert. Weiter gewöhnt man die kleinen Lämmer weniger an einen Schoppennuggi, was für das spätere Saugen am Euter nicht hilfreich ist.
Diese Technik wird in Grossbritanien oft angewendet und ist nicht sehr schierig zu handhaben. Bevor Du es selbst anwendest, sollte es Dir eine erfahrene Person zeigen. Eventuell würde das auch der Tierarzt machen, Du könntest ihn ja fragen...
Viel Glück
Reto
Priska
Beiträge: 25
Registriert: Freitag 8. Oktober 2004, 21:10

Beitrag von Priska »

Hoi Reto

Nein, unser Tierarzt macht das nicht - er meinte, es sei ziemlich umstritten.
Aber für mich ist es ganz klar, dass ich das Milcheinträufeln ein nächstes Mal gar nicht mehr versuchen werde, ohne Lungenentzündung schaff ich es nicht...

Unsere beiden sind übrigens wohlauf - die einmalige Energiezufuhr mittels Spritze hat offenbar gereicht, um ihnen genug Kraft zu geben zum Saugen. Nun klären wir dann mal ab, ob wir so was "an Lager haben" und selber anwenden dürften...

Von wegen Gewöhnen an den Schoppennuggi: Offenbar ist es eine ganz andere Technik als am Euter. Aber wir haben nun schon zweimal doppelspurige Lämmer gehabt, die ganz problemlos nach einer Woche lernten, aus der Flasche zu trinken, aber weiterhin bei der Mutter saugten (die einfach zu wenig Milch hatte wegen einer Euterentzündung). Seither habe ich keine Angst mehr, dass sies verlernen wegen der Flasche....

Gruss
Priska
Antworten