Mulesing oder was Australische Schafe durchmachen...

Alles rund um den Ort, wo sich die Schafe aufhalten (Stallkonzept, Zaunsysteme, Hütehunde, Tierschutzfragen etc.)

Moderator: Christian

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kschaub
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Mulesing oder was Australische Schafe durchmachen...

Beitrag von kschaub »

Hallo zusammen

Habt ihr Euch diese Seite schon mal angeschaut. Habe das von dem Eingriff, "mulesing" genannt, noch nie gesehen ( :cry: hatte auch nichts vermisst bisher), ist ja unglaublich....

http://www.rettet-die-schafe.de

Tschüss
Karin
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Christian
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Video

Beitrag von Christian »

Danke für den Link!
Schlimm vor allem das Video! (linke Seite "Australiens Schande") Das müsste man mal in der Schweiz bekannt machen. :shock: :shock:
Vielleicht wäre dann unsere Wolle wieder mehr wert...

Gruss Christian
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kschaub
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Beitrag von kschaub »

Hi Al

Ich geb Dir teilweise recht, oftmals wird nicht differenziert und oft auch dramatisiert... bestimmt ist es auch nicht korrekt, wenn man ALLE Schafhalter aus Australien und Neuseeland in den gleichen Topf wirft. Handumkehrt bin ich der Meinung, dass man solch ein Vorgehen nicht gutheissen kann und ich persönlich bin auch froh, dass nicht mehr alles einfach geschluckt wird - sondern die Menschen auch hinterfragen...

Tschüss
Karin
bougle
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Beitrag von bougle »

kschaub hat geschrieben: - sondern die Menschen auch hinterfragen...
tun sie das wirklich? Meiner Meinung nach sicher viel zu wenig.

z.B. warum das ausländische Produkt meist teurer ist als das Inländische hinterfragen wohl wenige, oder?
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kschaub
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Beitrag von kschaub »

.. mich dünkt es (oder ist das nur die Hoffnung von mir :roll: ).

Wir verkaufen viel mehr Fleisch ab Hof, sei das nun Poulets, Schaffleisch oder sonst was. Viele äussern den Wunsch nach Transparenz; zu wissen, woher das Fleisch kommt, zu wissen, wie die Tiere, die das Fleisch liefern es zu Lebzeiten hatten... Ich hoffe zumindest, dass die Tendenz je länger je mehr in diese Richtung geht :wink:
bougle
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Beitrag von bougle »

hoff ich auch, ja
Anita
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Beitrag von Anita »

hoi zäme!

ich habe den link aus australien oder neuseeland nicht angeschaut,weiss aber,dass halt doch meistens (oder immer) von den medien übertrieben wird.
aber wie sieht es in der schweiz aus.?
es ist nach wie vor doch so,dass noch sehr viele! schafe an moderhinke erkranken was genauso zu verurteilen ist oder wieviele denken sie können die schafschur selber erledigen und im nu sind die schafe vercshnitten.und warum? aus kosten gründen,da ein schaf halt nicht rendiert da muss man die zeit und die kosten möglichst tief halten.ich gebe karin recht ,auch wir haben viele privat kunden,die doch fleisch von tieren möchten die auch artgerecht gehalten werden.aber da hat ein lamm nicht schon nach 3-4 monaten 40 und mehr kilo!
also sollte man die schafhaltung in anderen ländern nicht kritisieren.
es gibt so viele gründe warum solche sachen wie artgerechte haltung nicht mehr praktiziert wird das ist nicht nur in der tierhaltung so.
gruss anita
Anita
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Beitrag von Anita »

wie gesagt es gibt viele gründe wie die tiere gehalten werden.es soll auch jeder selber wissen was für ihn das beste ist!
tiere die nur mit gras heu emd und mineralsalz gefüttert werden müssen absolut nicht!!! hungern.sie sind nur nicht mit 3 monaten schon schlachtreif!
ich will auch nicht über artgerechte tierhaltung oder was man darunter versteht diskutieren.
grüsse anita
bougle
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Beitrag von bougle »

Anita hat geschrieben:hoi zäme!
es ist nach wie vor doch so,dass noch sehr viele! schafe an moderhinke erkranken was genauso zu verurteilen ist oder wieviele denken sie können die schafschur selber erledigen und im nu sind die schafe vercshnitten.und warum?
da kann ch dir nur recht geben. Ich hab diesen Sommer wieder Tiere auf Alpen gesehen, wo ich mir die Frage gestellt habe, ob die im Herbst überhaupt noch zurückkommen, da sie im Juli beinahe nicht mehr laufen konnten und das in 2000 m oben. dann fragt man sich schon, ob es den tierhalter überhaupt interessiert, wie es den Tieren geht, denn das wäre ein Tier gewesen, das man auch auf der Alp behandelnt hätte können, wenn man gewollt hätte (musste als Wanderer schauen, dass sie mir nicht nachgerannt sind, so zahm wären sie gewesen).
susmeier
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Beitrag von susmeier »

Hallo Zusammen

Das Video erinnert mich an lange vergangene Vorlesungen über Goldfliegen, eine gemeine Parasitenart, die durch mit Schweiss, Harn und Kot verschmutzte Wolle angelockt werden. Die Fliegen kommen v.a. in tropischen und subtropischen Gebieten vor. Die Fliegen legen ihre Maden zur weiteren Entwicklung auf der Schafhaut ab. Offene Hautstellen, Entzündungen sind die Folge, denn die Maden ernähren sich von Entzündungsprodukten und müssen deshalb eine ständige Entzündung in Gang halten. Wiederholtes Ausscheren hilft (= crutching) oder, v.a. bei Mutterschafen die chirurgische Entfernung dieser Hautstücke ( = mule - operation). Diese Operation ist teuer und aufwendig (Ich wusste nicht, dass die Schafe dabei bei Bewusstsein sind. Mir wäre es auch lieber, das könnte unter Schmerzausschaltung geschehen). Heute werden meistens Insektizidlösungen verwendet, die unter hohem Druck ins Vlies eingesprüht werden müssen.
Es hat also nichts mit Schlachtung bei Bewusstsein zu tun. Ich hoffe schwer, ihr lasst Euch nicht davon abbringen, Schafprodukte (Wolle, Fleisch) zu kaufen, damit unterstützt man schliesslich wieder die Schafhaltung
Gruss
Susanne
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kschaub
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Beitrag von kschaub »

susmeier hat geschrieben:Es hat also nichts mit Schlachtung bei Bewusstsein zu tun.
Hallo

Nein, das hat wohl keiner gedacht... Aber auch wenn diese Fliegenmade bestimmt schlimme Folgen haben kann, rechtfertigt es in meinen Augen noch lange nicht, einen solchen Eingriff ohne Schmerzausschaltung durch zu führen.

Tschüss
Karin
kaumea
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Beitrag von kaumea »

kia ora Zusammen
habe mir ein paar Videos angeschaut... :( Es ist entsetzlich
Ich kann nur sagen, dass unsere 75 Schafe und Lämmer hier bei uns wirklich ein sehr schönes Dasein haben.
Sie sind das ganze Jahr draussen und mit meinen neu gezaunten Weiden habe ich es leichter ihnen das bestmögliche Futter anzubieten. Sie sind sogar teilweise Zahm geworden (hier eher Seltenheitswert).
Das wegen der Fliegen und der Maden ... leider kennen wir das hier nur zu gut und es hat nichts damit zu tun, das man unsauber arbeitet oder den Tieren nicht genügend schaut.
Es hat hier vor allem mit dem Klima zu tun; schwül und warm und eine kleine Verletzung reichen schon, dass die Maden sich auf den Schafen wohlfühlen und diese bei lebendigem Leibe anfressen. Es ist mit Abstand etwas absolut grusiges zum sehen!
Wenn man den (hier flystrike genannt) früh genug entdeckt, ist das kein Problem. Wenn man es etwas später feststellt und die Maden schon recht gewütet haben, werden die Tiere da geschoren und es wird ein Mittel aufgetragen das die Maden tötet und dem Schaf den Juckreiz nimmt. Meistens erholen sich die Tiere recht schnell davon.
Man kann dem natürlich vorbeugen und die Tiere mit einem Antifliegen-Mittel einsprayen, welches 6-8 Wochen anhält und sehr gut wirkt. Es ist aber halt auch für viele Farmer wieder eine Kostenfrage und die Mittel sind sehr teuer.

Das mulesing habe ich bis jetzt hier noch nicht gesehen und auch noch nicht davon gehört dass es in Neuseeland praktiziert wird.

Liebe Grüsse aus Kiwiland
kaumea
bougle
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Beitrag von bougle »

obwohl, teilweise können die Maden auch die Heilung unterstützen (nicht als Rechtfertigung für all das). Denn die Maden fressen die abgestorbenen Zellen, nicht die lebenden. Das Problem ist, sie müssen weg sein, bevor sie "kacken", denn das löst wieder einen Zelltod ein und der Kreislauf beginnt wieder. "Sterile" Fliegenlarven werden sogar in der Humanmedizin erfolgreich zur Wundsäuberung angewendet, ist halt ein gewisser Ekelfaktor dabei, aber es wirkt, da die Wunde von abgtestorbenen Zellen gesäubert wird, die die Heilung verhindern.
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kschaub
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Beitrag von kschaub »

Hallo

Ja, davon habe ich auch schon gelesen. Gerade bei älteren Menschen, deren Wundheilung meist nicht mehr so gut ist, können gute Erfolge erzielt werden. Wie alles im Leben gibt es wohl auch bei den Fliegenmaden zwei Seiten :roll:

Tschüss
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