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Entropium (eingerolltes Augenlied)

Verfasst: Dienstag 15. März 2005, 12:27
von Katinka
Sali zämme
Hat jemand Erfahrung mit Entropium? Ist es wirklich vererbbar?
Wir haben ein paar Lämmmer mit dieser Krankheit. Der Tierartzt konnte die Augen mit Hilfe eines kleinen operativen Eingriffs retten. Ist es wirklich so sehr vererbbar, sodass mit diesen Lämmern nicht weiter gezüchtet werden sollte? oder haben wir einfach nur Pech?

Bin gespannt auf Eurer Wissen

Gruss

Katinka

Verfasst: Dienstag 15. März 2005, 18:07
von bougle
hab mal was aus dem Pschyrembel - Klinisches Wörterbuch
Entropium: Einwärtskehrung der Lidränder, meist des Unterlids; Formen 1. E. spasticum: Krampf des M. orbicularis oculi bei Entzündung des Auges; 2. E. cicatriceum durch Narbenbildung nach Verbrennung, Verätzung, Entzündung; 3. E. congenitum durch Hypertrophie der Randzone des M. orbicularis oculi; 4. E senile durch Erschlaffung der Lidretraktoren im Alter;
ich bin im Studium leider noch nicht so weit, als dass ich es selber weiß. Hab das Thema auch ins VetMed-Forum gestellt. Einer sagt mir,
Bei Hund und Schaf häufig angeboren (vererbt), beim Fohlen meist sekundär infolge Dehydratation und Kachexie. Ansonsten auch eher sekundär. So viel hab ich aus unserem Augenkurs.
das heißt dann wohl, dass es erblich ist, obwohl es im Pschyrembel nciht dabeisteht, ob es erblich ist oder nicht.

Bei wie vielen Lämmern ist es der Fall? Sind die Lämmer irgendwie miteinander verwandt? Gleicher Vater, gleiche Mutter?

Wenn es wirklich mehrere Lämmer von verschiedenen Müttern ist, aber der gleiche Vater, dann würd ich sagen, den Bock wechseln. Wenn es nicht allzuviel Lämmer sind, diese aus der Zucht ausschließen, denn es hat wohl kaum Sinn, diese aufzuziehen mit dem Gedanken im Kopf, dass die Lämmer dieser auch wieder das selbe haben können.

Verfasst: Dienstag 15. März 2005, 19:14
von Priska
Hallo!

Wir haben letzten Winter ein fremdes Schoppenlamm-Weibchen adoptiert, das auch dieses Problem hatte. Unser Tierarzt hat es nicht operiert, sondern etwas gespritzt, dass es ein paar Tage lang anschwillt. Es musste dann nochmals wiederholt werden, und war dann gut. Er meinte aber, es sei vererblich, und riet uns ab, es zur Zucht zu behalten.

Gruss
Priska

Verfasst: Dienstag 15. März 2005, 20:12
von bougle
ich seh das Problem v.a. darin, dass man sich sehr ärgert, wenn es bei den Nachkommen immer wieder zum gleichen Problem kommt, obwohl man es am Anfang vielleicht mit wenig Aufwand ausmerzen kann. Es kann ja auch nicht sein, dass man die Wahrscheinlichkeit, dass man den Tierarzt brauchen wird, hoch haltest, nur weil du eine Aue oder ein paar Lämmer behalten hast. Dann füttere lieber die Lämmer hoch, verkauf sie dann zu einem guten Preis und kauf dir eine neue Aue.

Ist meine Meinung.

Entropium

Verfasst: Freitag 18. März 2005, 10:25
von Katinka
Vielen Dank für Eure Antworten!
In diesem Fall werden wir einige Mastlämmer mehr haben...

Ein schönes und sonniges Wochenende

Katinka

eingerollte Augenlieder

Verfasst: Mittwoch 10. Mai 2006, 11:02
von Rolf
Nach meiner Erfahrung werden die eingerollten Augenlieder vererbt. Je nach eingesetztem Widder ist das Problem grösser oder kleiner.
Wichtig ist eine Kontrolle der Augenlieder gleich unmittelbar nach der Geburt. In diesem Stadium lassen sich die Augenlieder leicht in die richtige "Position" bringen und bleiben meistens auf Anhieb in der gewünschten Stellung. Je länger man wartet umso schwieriger wird es zu korrigieren.

Verfasst: Mittwoch 17. Mai 2006, 12:46
von Reto Fivian
Hallo
Wir haben Engadinerschafe und hatten seit letzten Herbst mehrere Entropien. Im Herbst waren es ausgewachsene Tiere und im letzten Winter v. a. frisch geborene Lämmer. Wir mussten sowie alte wie auch junge Tiere nähen lassen.
Man hört sehr wenig über das Entropium. Mich würde interessieren, ob dieses Problem bei den Engadinern weit verbreitet ist?
Reto Fivian