Seite 1 von 1

Zunehmende Schwäche in Beinen

Verfasst: Donnerstag 22. September 2016, 09:18
von Schorsch1996
Hallo,
ich bin neu hier in diesem Forum und das eigentlich nur , weil unser Schaf, dass wir von einem Schäfer geschenkt bekommen haben, weil die Mutter sich ein Bein gebrochen hat (wurde geschlachtet), nun sehr krank ist. :cry:
Als das Schaf (Lotta) zu uns kam, meinte der Schäfer, das sie wahrscheinlich noch Milch bräuchte. Wir schätzten Lotta auf 5 Wochen und haben in den ersten Tagen , auch mit milder Gewalt , versucht das Lamm mit Milch zu füttern. Aber nach ein paar Tagen haben wir eingesehen, dass es schon von der Milch abgewöhnt war, es hat also Gras und Heu gefressen.
Lotta war immer recht ruhig , wir hatten in den letzten Jahren nur Flaschenlämmer von Alpinen Steinschafen und die waren um einiges aufgeweckter - wilder- als Lotta. Aber wir sind davon ausgegangen, dass es einfach eine ruhige Rasse ist.

Dann haben wir noch ein Alpines Steinschaf Lamm bekommen und nach einer Weile, da es schnell gelernt hat andere Nahrung zu der Milch zu fressen, haben wir die beiden jeden Tag auf eine Wiese gebracht. Alles war eigentlich okay, nun aber zur Krankheit :(

Vor einer Woche hat Lotta angefangen schwächer zu werden. Erst einfach ruhiger und dann ist sie ab und zu einfach mit den Vorderbeinen eingeknickt. Daraufhin habe ich recherchiert und das einzige was ich als plausibel fand, war die Weißmuskelkrankheit. Bevor wir Sie erlösen sollten, wollte ich versuchen das Schaf mit einer Lösung aus Vitamin E und Selen zu retten. Wir haben von einer Tierärztin ein Präperat bekommen, ich weiß nicht genau wie es heißt. (Es ist auf jeden Fall rosa und es werden jeden Tag 3 ml unter die Haut gespritzt.)
Jetzt haben wir schon 4 Tage das Mittel verabreicht, Lotta verliert aber immer mehr Kraft. Sie kann zwar komischer Weise noch laufen, fällt aber oft mals hin, wenn der Boden uneben ist und muss vorne auf die Hufe gehoben werden um weiter laufen zu können. Was ich jetzt gestern beobachtet habe ist, dass die Kraft auch in den Beinen hinten langsam abnimmt, die Beine nämlich manchmal zu beiden Seiten wegrutschen, wenn sie versucht aufzustehen.

Manche werden jetzt wahrscheinlich nicht nachvollziehen können, warum wir das Tier nicht erlösen. Es hat aber , nach unserer Meinung, keine Schmerzen und ist ein Art Haustier für uns, kein Nutztier :)

Wirken die Selenspritzen erst nach einer längeren Zeit ? Hat jemand eine andere Idee , was es sein könnte ? (Bin für jeden Vorschlag dankbar :P )

Gruß
Schorsch

Re: Zunehmende Schwäche in Beinen

Verfasst: Sonntag 25. September 2016, 17:51
von Christian
Hallo Schorsch
Wenn Euch das Schaf ein Haustier ist, empfiehlt sich doch ein Tierarzt (auch wenn es nur sehr wenige gute Schaf-Tierärzte gibt).
Selen sollte eigentlich bald mal wirken, meine aber, dass das eher ein Problem der ersten Tage bis Wochen ist. Das Tier ist sicher stark immungeschwächt aufgrund der kurzen Säugezeit. Zweifle auch etwas daran, dass sich das Tier bei Euch so ohne Mutter und Herde wohl fühlt.
Gruss Christian

Re: Zunehmende Schwäche in Beinen

Verfasst: Montag 26. September 2016, 09:30
von Schorsch1996
Hallo,
danke erst mal für eure Antworten :)
Also Lotta ist jetzt bestimmt schon 10 Wochen.
Bei einem Tierarzt waren wir, zwar war es eigentlich ein Tierarzt für Pferde, alle anderen Tierärzte trauen sich aber garnicht mehr an Schafe heran. Wie gesagt, hat diese Tierärztin uns Selen + Vitamin E Präperate mitgegeben, die wir jeden Tag spritzen sollten. Die ersten 3 Tage ist eigentlich nichts passiert, eher noch schlechter geworden. Aber da Lotta immer gefressen und getrunken hat, hat sich das auch überstanden. Nach den drei Tagen hat sie aber an Kraft gewonnen und kann jetzt wieder alleine aufstehen. Ab und zu fällt sie, wenn der Boden uneben ist oder sie etwas übersieht , auf die Knie aber das wird sich mit der weiteren Verabreichung der Spritzen bestimmt noch geben. Sie kann nämlich schon wieder die ungefähr 500 m lange Strecke zur Weide alleine laufen.
Also nach meinem Gefühl geht es Lotta zusammen mit dem anderen , etwas jüngeren Lamm, gut. Wir hatten schon mal ein Lamm ganz alleine aufgezogen, das war jedoch was ganz anderes, weil es immer geschrien hat , wenn man weggegangen ist, ist ja auch verständlich ...

Ich hoffe, dass der Vorschritt der Besserung weiter anhält. Anscheinend war es wirklich der Selenmangel. Wie soll man nach den Spritzen weiter machen um nicht wieder Gefahr zu laufen Mangelerscheinungen zu bekommen ? (Wir haben schon eine Leckschale von Panto , die extra für Schafe ist, gekauft. Ist die ausreichend ? https://www.amazon.de/Panto-Leckschale- ... leckschale

Gruß
Schorsch

Re: Zunehmende Schwäche in Beinen

Verfasst: Montag 17. Oktober 2016, 11:13
von Schorsch1996
Ist ja nicht gerade viel los in diesem Forum :)
Wir behelfen uns mit Lotta jetzt erstmal so, dass wir zur erst jeden Tag eine Selen+ Vit E Spritze gegeben haben, dann jeden 2. Tag und jetzt jeden 3. Tag.
Mal sehen, vllt wird es dann iwann jede Woche eine Spritze werden.
Kann man eigentlichen einen möglichen Selenüberschuss erkennen ?

Gruß
Schorsch 8)

Re: Zunehmende Schwäche in Beinen

Verfasst: Dienstag 18. Oktober 2016, 09:46
von Thor
Vorsicht. Eine Selenvergiftung macht dieselben Symptome wie eine Unterversorgung. Sucht doch mal, ob ihr Angaben zum Tagesbedarf eines Schafes pro kg Körpergewicht findet und macht dann mit einem Mittel weiter, dass ihr alle paar Wochen eingeben könnt (z.B. Selenovit von Kroni). Den Mangelzustand habt ihr jetzt sicherlich durch die Spritzen gedeckt, also geht es jetzt um die Erhaltungsversorgung, die wohl etwas höher sein darf, als bei einem immer gut versorgten Schaf, aber eben das Lamm nicht vergiften sollte.

Weiterhin viel Glück im Stall

Re: Zunehmende Schwäche in Beinen

Verfasst: Donnerstag 27. Oktober 2016, 16:33
von Thor
Ich habe euch noch einen Link herausgesucht, falls ihr selber noch nichts gefunden habt. Hier solltet ihr alle notwendigen Angaben finden.

http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htm

Re: Zunehmende Schwäche in Beinen

Verfasst: Freitag 28. April 2017, 13:07
von Schorsch1996
So, ich wollte mich zwecks Dokumentation (vielleicht findet jemand den Beitrag, wenn er auf Google sucht) und vielleicht interessiert es auch jemanden in diesem Forum, noch einmal melden ;)

Nachdem wir die Spritzen ein paar Wochen gegeben hatte, war alles wieder okay. Das Schaf hat sich komplett ins positive entwickelt, ist jetzt sogar energischer als andere Schafe :D

Nach 6 Monaten bekommt sie so gut wie keine Spritzen mehr, wir haben die Abstände der Spritzen, mit Absprache der Tierärztin, immer weiter vergrößert. Jetzt reicht die Leckschale für Schafe (mit Selen).

Achso und gewachsen ist das Schaf sogar auch noch, also vezögert, da in der Jugend das Selen gefehlt hat, jedoch hat es das Wachstum später nachgeholt.

Gruß
Schorsch