Herdenschutzhunde

Alles rund um den Ort, wo sich die Schafe aufhalten (Stallkonzept, Zaunsysteme, Hütehunde, Tierschutzfragen etc.)

Moderator: Christian

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Silvan
Beiträge: 19
Registriert: Dienstag 7. September 2004, 10:07
Wohnort: SG

Herdenschutzhunde

Beitrag von Silvan »

Hallo

Da hat mal ein Gast unter Thema "Mutterinstinkt" etwas über Herdenschutzhunde erwähnt. Meine Frage: Wäre das auch was für Schafhalter mit 20 - 30 Schafen (inkl. Lämmer), die Probleme mit dem Fuchs haben, wenn die Schafe auf der Weide ablammen? Wie sieht es aus im Winter, wenn die Schafe im Stall sind - wo ist dann der Hund? Können die Hunde auch Familienanschluss haben (in das Haus genommen werden) oder muss man sie wirklich wie Schafe halten? Kann man überhaupt nur ein Hund bei den Schafen halten oder braucht es mind. zwei? Geht das auch mit Engadinerschafen, die bisher von einem Border Collie (mehr schlecht als recht) getrieben wurden und sehr viel Respekt vor Hunden haben? Ich überlege mir, vielleicht würde mir ein Herdenschutzhund mehr Arbeit einsparen (- ich könnte auf das Einstallen der einzelnen Auen nach dem Ablammen im Sommer verzichten) als ein Treibhund, der bei meinen Engadinern eigentlich gar nicht nötig ist. Wer weiss zu diesem Thema mehr?

Vielen Dank für die Antworten oder für weitere Tipps zum Nachlesen oder Weiterfragen!

Gruss Silvan
Berto
Beiträge: 7
Registriert: Dienstag 28. September 2004, 23:08

Beitrag von Berto »

Sorry, der Gast war wieder ich dass nicht angemeldet habe....
Ich besitze selber ca 25 Mutterschafe und 3 herdenschutzhunde (im Moment 4 mit einen Welpe der später verkauft wird). Die Wirkung von HSH im Zaun und gegen Füchse ist 100%, wenn man gute Hunde hat. Gute Hunde sind Hunde die aus arbeitslinien von einer Herdenschutzhunderasse stammen, die von Geburt an mit Schafen aufwachsen, mit Schafen soziale Bindungen und Kontakte aufbauen. Das sind Hunde die in der Herde leben und sich wohl fühlen, und mit der Zeit fühlen sich auch die Schafe mit den Hunden wohl....die Hunde haben kein direkter Familienanschluss, sie kennen Familienmitglieder aber möchten lieber mit den Schafen als mit den Leuten bleiben.
Sie sind aber Hunde, deswegen für eine artgerechte Haltung und für ein effizienter Schutz empfiehlt man immer der Einsatz von 2 HSH. Die Schafe merken ganz genau dass es keine Treibhunde sind, die Verhaltensmuster der beide Hundetypen sind ganz unterschiedlich, wie gesagt mit HSH habe die Schafe richtige soziale Kontakte.
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Christian
Beiträge: 113
Registriert: Mittwoch 18. August 2004, 16:25
Wohnort: St. Gallen

Herdenschutzhunde

Beitrag von Christian »

Hallo Berto

Das Thema würde mich auch interessieren. Ein Hund, der die Füchse vertreibt, könnte mehr nützen als ein Treibhund, wenn es auch ohne Treiben geht. Doch wo sind die Hunde im Winter, wenn die Schafe während mehreren Monaten im Stall sind? Hält man die einfach wie Schafe? Gibt das nicht immer eine Bellerei, wenn Wanderer vorbeilaufen? Und wie steht es mit den Futterkosten, wenn es zwei Hunde sind? - Könnte ja bald auch ins Geld gehen, sodass sich das Ganze wohl eher für grosse Bestände lohnt...?

Gruss Christian
Berto
Beiträge: 7
Registriert: Dienstag 28. September 2004, 23:08

Beitrag von Berto »

Die Hunde werden immer mit den Schafen gehalten, die Winterhaltung bereitet in manche Orten Problemen weil sie eben nicht Tiergerecht ist. Die HSH sollten die möglichkeit auch in Winter zu arbeiten und auslauf zu haben, sonst bekommt man Probleme. Ich habe Glück da ich im Süden wohne und den ganzen Winter kann ich eine Gruppe Schafe draussen halten. Lärmproblem ist sicher vorhanden wenn man sich in Siedlungsnahe befindet, besonders in der NAcht bellen die Hunde sehr intensiv...
Teuer ist es auch weil es grosse Hunden sind und sie fressen dementsprechend...während der Alpung können die Futterkosten von der ganze Herde getragen werden. Ja es ist eine teure Prävention aber im moment leider den einziger Weg um nicht zuviele schafe besonders durch den Wolf zu verlieren....
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