Problempflanzen in der Mähweide

Alles rund um den Ort, wo sich die Schafe aufhalten (Stallkonzept, Zaunsysteme, Hütehunde, Tierschutzfragen etc.)

Moderator: Christian

Antworten
Oskar
Beiträge: 4
Registriert: Mittwoch 8. September 2004, 20:33
Wohnort: Wädenswil

Problempflanzen in der Mähweide

Beitrag von Oskar »

Wer weiss mir Rat im Umgang mit "Ausläuferstraussgras" in einer Mähweide?Dieses Gras àhnelt sehr der Qwecke (Schnürgras) und wird auch erst gefressen wenn es sonst nichts mehr hat. Damit beginnt auch schon ein teil des Problems,Die Flecken werden immer grösser.Wenn es alt wird ,legt es sich und verfilzt noch zusätzlich. Unser Betrieb liegt auf 600 Meter in der Exposition NO.Betriebsart Knospe.Nach jedem Weidedurchgang folgt eine Mähnutzung,und einmal jährlich gibt es eine Gabe Mist oder Mistkompost
Benutzeravatar
Christian
Beiträge: 113
Registriert: Mittwoch 18. August 2004, 16:25
Wohnort: St. Gallen

Ausläufer Straussgras

Beitrag von Christian »

Hallo Oskar

Ausläufer Straussgras kommt sehr häufig auf intensiven Weiden vor. Grundsätzlich werden unerwünschte Gräser am besten unterdrückt, indem gute Gräser gefördert werden. An diesem Standort sollte das engl. Raigras gefördert werden, wofür die intensive Mähweide eigentlich ideal wäre. Das geht allerdings nur, wenn es bereits genug solcher Raigräser hat.
Ausläufer Straussgras gedeiht nur mit viel Licht. Sobald es von anderen Gräsern beschattet wird, ist's ihm zu dunkel und es wird zurückgedrängt. Deswegen wäre eine Massnahme, die betroffenen Weiden länger aufwachsen zu lassen. D.h. mehr Mähen statt Weiden oder längere Vegetationspausen zwischen den Weiden einschalten (Umtriebsweide). Ist kein oder nur wenig Raigras vorhanden, geht's wohl kaum ohne umpflügen und Neuansaat.

Mehr Infos über Weide unter
http://www.profi-lait.ch/Publikationen/ ... rame1.html
(Publikationen 2003 - Weidedossier vom 20.5.2003)

Gruss Christian
Reto Fivian
Beiträge: 30
Registriert: Montag 6. September 2004, 08:23

Beitrag von Reto Fivian »

Hallo Oski
Wenn Du vom Gelände her kannst, wäre scharf striegeln gut. Wenn's sein muss nach jedem Weidegang. Falls Du nicht mähen könntest wie Christian geraten hat, würde ich mehrmals mit einem möglichst hohen Weidebesatz möglichst tief abfressen lassen, der erste Aufwuchs möglichst früh abfressen.

Gruss
Reto
bougle
Beiträge: 77
Registriert: Dienstag 11. Januar 2005, 09:25

Beitrag von bougle »

doch, es geht ohne Umbrechen und Neuansaat: es gibt eine Übersaatmaschine beim Maschinenring, mit der sät man direkt in das bestehende Gras ein. DAs heißt: nach einer Weide abmähen, Übersaat machen, dann das Gras nach 3 Wochen wieder mähen (nicht weiden, da sonst die jungen Sproße zerstört werden können), damit das gesäte Gras Licht und Platz bekommt. Hat bei uns meistens gut funktioniert, außer 2003, als alles vertrocknet ist, und glaub ein Herbst davor, als alles "ersoffen" ist, da die Wiese längere Zeit unter Wasser stand, aber dieses Risiko hat man bei der herkömmlichen Methode ebenso.

Und übrigens: das Problem mit "Unkräutern" hat man v.a. wenn man Standweide betreibt. Bei Mähweiden geht das ganze schon um einiges besser, da alle Gräser regelmäßig gekürzt werden und nicht nur die, die gerne gefressen werden.
Antworten